Morbus Crohn Ernährungsberatung und -therapie

Bei Morbus Crohn handelt es sich um ein chronisch entzündliche Darmerkrankung (CED), die in Schüben auftritt und sich typischerweise durch starke Bauchschmerzen und Durchfälle äußert. Leider ist die Erkrankung bis heute nicht heilbar, kann aber mit Medikamenten und einer Ernährungstherapie positiv beeinflusst werden. In den folgenden Abschnitten erfahren Sie alles über Ursachen, Symptome und die Behandlung mithilfe einer Ernährungsberatung.

Ursachen für Morbus Crohn

Die konkreten Ursachen von Morbus Crohn sind bisher noch unklar, weshalb sich auch die Behandlung schwieriger gestaltet und die Verlaufsform chronisch ist. Mediziner gehen aber davon aus, dass die Entstehung der Krankheit von verschiedenen Faktoren abhängt beziehungsweise beeinflusst wird. Folgende Faktoren spielen dabei eine Rolle:

  • Genetische Veranlagung
  • Veränderte Darmflora und gestörte Barrierefunktion
  • Rauchen und schlechte Ernährungsgewohnheiten

 

Symptome

  • Bauchschmerzen und Durchfälle
  • Müdigkeit und Fieber
  • Mangelerscheinungen und Gewichtsverlust
  • Fisteln und Abszesse

Zu den klassischen Symptomen bei Morbus Crohn zählen krampfartige Bauchschmerzen, häufig in Kombination mit starken Durchfällen. Die Schmerzen breiten sich in der gesamten Bauchregion aus und ähneln denen einer Blinddarmentzündung. Die Durchfälle sind zwar wässrig, enthalten in der Regel aber kein Blut

Da sich die Erkrankung durch entzündliche Prozesse im Darm äußert, fühlen sich die Patienten sehr schnell schlapp und müde. Manchmal entwickelt sich auch Fieber als natürliche Abwehrreaktion des Körpers.

Als Folge der Entzündungen treten mit der Zeit natürlich Mangelerscheinungen bis hin zum Gewichtsverlust auf. Denn der Darm ist nicht mehr in der Lage, einwandfrei zu arbeiten. Auch durch die Durchfälle gehen zahlreiche Nährstoffe verloren und die Betroffenen leiden zudem unter mangelndem Appetit.

Eine weitere Problematik der Entzündungen im Darm ist die Gefahr von verkapselten Eiteransammlungen, die als Abszesse auftreten. Zudem entwickeln sich in vielen Fällen sogenannte Fisteln (Verbindungsgänge), die nach außen in den Bauchraum oder zu anderen Organen hin wachsen.

Mögliche Komplikationen

  • extraintestinaler Befall
  • Darmverschluss (Ileus)
  • psychische Erkrankungen

In manchen Fällen befällt die Erkrankung nach einiger Zeit auch andere Organe, außerhalb des Darms und kann zu den verschiedensten Komplikationen und Folgen führen. Darunter zählen zum Beispiel Leberentzündungen (Hepatitis), Leberzirrhose, Gallen- und Nierensteine, Gelenk- und Gefäßentzündungen, Herzbeutelentzündung, Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose), Gefäßverschluss (Thrombose).

Zwischen den einzelnen Schüben der Erkrankung heilen die betroffenen Darmabschnitte zwischenzeitlich ab und es bilden sich Narben. Dabei kann es zu einem Darmverschluss kommen, der operiert werden muss.

Zudem stellt auch die psychische Belastung der Erkrankung eine große Gefahr für Betroffene dar. Viele leiden unter Depressionen und ziehen sich mit der Zeit aus ihrem sozialen Umfeld zurück. Daraus können sich im schlimmsten Fall auch Angstzustände oder Zwangsstörungen entwickeln.

Diagnose

Wenn der Verdacht auf Morbus Crohn besteht, werden verschiedene Untersuchungen vorgenommen. Eine Darmspiegelung ist in diesem Fall das wichtigste Diagnosemittel. Zunächst wird der Patient aber abgetastet, um mögliche Schmerzen im rechten Unterleib festzustellen. Diese und mögliche Verhärtungen geben einen ersten Hinweis. Außerdem wird der After nach möglichen Fissuren und Fisteln untersucht.

Gleichzeitig erfolgt eine Blutuntersuchung um eine Erhöhung des C-reaktiven Proteins (CRP) festzustellen, welches auf akute Entzündungsprozesse hinweist. Gleichzeitig ist auch eine Erhöhung der weißen Blutkörperchen oder eine Anämie festzustellen. Mittels Darmspiegelung erfolgt dann die abschließende Diagnosestellung, bei der zum Beispiel Gewebeproben entnommen werden.

Ernährungsberatung bei Morbus Crohn

Da die starken Durchfälle häufig zu Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen führen. Dies mindert natürlich die Lebensqualität der Betroffenen und beeinflusst auch den Krankheitsverlauf negativ. Leider gibt es bisher keine einheitliche Diät, die Menschen mit Morbus Crohn empfohlen werden kann.

Dennoch kann sowohl der Verlauf der Krankheit als auch die Lebensqualität mit einer gezielten Ernährung positiv beeinflusst werden. Dabei kommt es aber auf den Einzelfall an und die folgenden Aussagen eher pauschal zu betrachten. Aus diesem Grund ist die langfristige Betreuung innerhalb einer Ernährungsberatung auch enorm wichtig.

Ernährung während der akuten Phase

Liegt während der akuten Phase eine starke Unterernährung vor, kann unter Umständen eine parenterale Zusatzernährung notwendig sein, welche die Aufnahme lebensnotwendiger Nährstoffe garantiert.

Ansonsten ist auch eine enterale Ernährung möglich, in Form von Trinknahrung oder Sondennahrung, die den Körper mit zusätzlichen Kalorien versorgt.

Liegt nur eine Mangelernährung vor, können Vitamine und Mineralstoffe gezielt über Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.

Bei einem vorliegendem Eisenmangel sollte auf die Einnahme von Eisentabletten verzichtet werden, da diese den Schub verschlimmern können und .

Ernährung während der Remissionsphase

Befindet sich der Patient gerade in einer beschwerdefreien Phase, ohne Mangelerscheinungen, dann kann auf Zusatznahrung verzichtet werden.

In dieser Phase sollten Betroffene eine vollwertige aber zugleich leichte Kost bevorzugen.

Wenn eine Laktoseintoleranz vorliegt, können Laktasetabletten eingenommen oder lactosefreie Milch und Milchprodukte verzehrt werden.

Generell sollten die Betroffenen einzelne Lebensmittel auf Verträglichkeit testen und dementsprechend ihren Speiseplan gestalten.

7 Gründe für eine professionelle Ernährungstherapie bei Morbus Crohn

  • Personenbezogene Betreuung
  • Individuelle Ernährungstherapie
  • Laufende Anpassung an das Beschwerdebild
  • Fachlich korrekte Beratung
  • Kochkurs und Praxistipps
  • Beratungsübergreifende Betreuung bei Fragen
  • Zusammenarbeit mit behandelnden Ärzten
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